Als Hochzeitsoper für Ludwig XIV. von Frankreich hatte der regierende Kardinal Mazarin 1660 ein Werk des Venezianers Francesco Cavalli bestimmt: "L’Ercole amante". Allerdings fand die Uraufführung erst zwei Jahre später statt und wurde zum Fiasko: Mazarin war gestorben, und die Franzosen goutierten nicht länger italienisches Musiktheater. Man arbeitete an einer eigenen nationalen Opernform, die in den kommenden Jahrzehnten in Paris und Versailles eine Monopolstellung erlangen sollte. Umso bemerkenswerter ist die Initiative der ehemaligen Cavalli- Schülerin Antonia Bembo, die in Paris das turbulente Libretto von Francesco Buti fast ein halbes Jahrhundert später noch einmal vertonte. Dabei wagte sie eine einzigartige Verschmelzung italienischer und französischer Stilelemente und hob so die pazifistische Grundbotschaft der Legende vom 'verliebten Herkules' auf eine höhere musikalische Ebene.

Antonia Bembo
"L’Ercole amante" (Paris 1707)

Florian Götz, Bariton
Anita Rosati, Sopran
David Tricou, Tenor
Alena Dantcheva, Sopran
Flore van Meerssche, Sopran
Arnaud Gluck, Alt
Andrés Montilla-Acurero, Tenor
Carine Tinney, Sopran
Hans Porten, Bariton

Il Gusto Barocco
Leitung und Cembalo: Jörg Halubek